Wenn man sich als Tourist doch aus der Nürnberger Altstadt heraus traut und durch das Hallertor im Westen, an der Pegnitz entlang über die Hallerwiesen spaziert, um dann einem schmalen, beschaulichen Fußweg, namens "Riesenschritt"; der mit einer großen, steilen Treppe beginnt und dann an einer hohen Gartenmauer entlang verläuft; bis fast an sein Ende folgt, dann kann man sie finden.
Sie befinden sich hinter jener Gartenmauer und sind nur durch eine schmale Pforte zu betreten. Dort liegen sie längsseits nebeneinander; die Länge ein Vielfaches ihrer gemeinsamen Breite.
Jeder Garten ist von über 1 m hohen Schnitthecken umschlossen, die zahlreiche Durchlässe bieten, um zwischen den Gärten zu wandeln. In den Gärten gibt es dann nochmals niedrigere Hecken aus Buchs geschnitten, die Rasenflächen, Staudenborder und Kieswege einfassen. In den Gärten sind zahlreiche barocke Steinskulpturen, kleine Springbrunnen und Kübel mit Orangenbäumchen streng formal angeordnet. Eine Besonderheit ist die, aus niedrigen geschnittenen Buchshecken gebildete Sonnenuhr.
Die Gärten sind öffentlich, aber nicht durchgängig geöffnet.
Der Nürnberger Kaufmann und Fabrikant Johann Christoph Volkamer (1644-1720) veröffentlichte im Jahre 1708 die "Nürnbergischen Hesperides", ein botanisches Werk. Es handelte von den Zitrusfrüchten, in denen man die "Goldenen Äpfel der Hesperiden" der griechischen Mythologie sah; neben den Pflanzen und Früchten selbst wurden auch Nürnberger Landschaften, Stadtansichten und vor allem Gärten der Stadt in Kupferstichen abgebildet. Durch dieses Werk wurde der Begriff "Hesperides" zum Synonym für eine Epoche blühender Nürnberger Gartenkultur, die etwa von 1650 an bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts dauerte. Ab 1985 entstanden in der Johannisstraße 43-47 drei Hesperidengärten neu, als zeitgenössische Rekonstruktionen historischer Gärten, wie sie auch für St. Johannis kennzeichnend waren.
Quelle: Stadt Nürnberg, Gartenamt; Informationstafel in den Gärten
Version 1.3
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erstellt: 26.10.2003
geändert: 10.03.2007